Herbie direkt

Noch ein Album von Herbie Hancock, welches ursprünglich nur in Japan erschienen ist:

Herbie Hancock – Directstep

Das Album wurde 1979 im Direktschnittverfahren hergestellt, das heißt, daß während der Aufnahme direkt und ohne zwischengeschaltete Aufnahmetechnik wie Bänder etc. eine Preßmatritze geschnitten wurde, von der dann die LP’s gefertigt wurden. Der Vorteil war eine deutlich höhere Qualität der Wiedergabe von der Direktschnittplatte, Nachteil ist, daß es nur eine Matritze gibt, die für ein paar Tausend Pressungen hält, aber nicht ersetzt werden kann, wenn sie verschlissen ist. Und die Musiker müssen je Plattenseite in einem Zug durchspielen. Bei Fehlern muß wieder von vorne angefangen und eine neue Matritze geschnitten werden. Die Zahl der Pressungen ist also zwangsläufig recht stark limitiert und leider habe ich auch keine Original-LP. Aber nachdem die Session ja doch parallel auf einem Masterband aufgenommen wurde, sind schon 1983 die ersten CD’s gepreßt worden und immerhin habe ich eine von dieser japanischen CD-Erstausgabe. In den USA kam dieses Album übrigens erstmals 2014 heraus.

Geboten werden 3 Stücke von den Alben „Sunlight“, „Mr. Hands“ und „Butterfly“ (mit Kimiko Kasai) in deutlich interessanteren Varianten als auf den vorgenannten Alben. Da die Stücke alle aufgrund der Aufnahmetechnik an zwei Tagen im Oktober 1978 liveähnlich gespielt werden mußten, wirken sie viel freier und nicht so konstruiert, wie dies teils auf den Originalalben der Fall war. Es ist einfach mehr Soul in den Stücken. Die oben genannten Alben habe ich zwar auch, sie gehören aber nicht zu meinen Lieblingsalben, Directstep dagegen schon!

Meine Wertung: 3

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