Jetzt mal wieder was aus dem Weinviertel. Auch wenn’s nicht draufsteht auf der eigenwillig gestalteten Flasche:
2012er Neue Zeit Nr. 1 – Grüner Veltliner – Reserve, Seher, Weinviertel
Dieser Wein hatte eine längere Maischestandzeit, ist spontan vergoren und wurde in gebrauchten 500 l Fässern ausgebaut. Warum der Wein kein „Weinviertel DAC“ ist, sondern laut Etikett „nur“ aus Niederösterreich stammt, weiß ich leider nicht. Irgendwas wird halt nicht den DAC-Regularien entsprechen.
Im Glas ein schönes Goldgelb, noch leicht perlend. In der Nase intensiv gelbfruchtig nach Aprikosen, Mangos, Zanzibar-Ananas und reifen Pfirsichen duftend, weiters Akazienhonig und ganz leicht Nelken. Am Gaumen sehr cremig, extraktreich, dabei etwas auf der Zunge kitzelnd, aber nicht kratzend. Neben den oben erwähnten Früchten kann man auch noch ein paar Grapefruitzesten erkennen. Milde, gut eingebundene Säure, die dieses opulente Stöffchen gut fließen läßt. Sehr langer, frisch fruchtiger Nachhall.
Wenn „Neue Zeit“ dafür stehen soll, daß auch ein gehaltvoller Wein in erster Linie gut trinkbar und nicht anstrengend sein soll, dann würde das recht gut passen. Für meinen Geschmack jedenfalls. Wie gesagt, kein „DAC“-Wein, aber er schmeckt trotzdem außerordentlich gut. Vielleicht ist er zu wenig typisch? Auch egal, ich stehe ja auf Weine mit eigener Handschrift und der hier hat eine!
Meine Wertung: 2
Weinviertel wird immer noch unterschätzt. Praterralle hat bei uns da mal was gebracht und fand die Weine wirklich nicht schlecht. http://wernervino.com/2015/10/27/folge-312-guten-abend-da-weiss-man-was-man-hat/ Ich selber hatte noch keine Möglichkeit sie zu probieren. Das wird aber nachgeholt.
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Der Praterralle hat bei mir generell das Thema Weinviertel sensibilisiert. Einer meiner Weinhändler hier hat Seher im Programm, da habe ich einiges mitgenommen. Kommt demnächst in lockerer Folge noch mehr. Lohnt sich bestimmt!
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