Gestern war ich der Meinung, daß was Schäumendes ganz gut zum Essen passen könnte. Es wurde dann der
2016er Grüner Veltliner – Reserve – brut – Sekt – Niederösterreich g.U., Steininger, Kamptal
Diese Flasche habe ich vom Gut als Ersatz für einen 2014er GV-Blubber bekommen, der m.E. einen leichten Korkinger hatte. Das war zwar keine Reserve wie diese Flasche, aber vielleicht wollte man mir einfach was Gutes tun.
Im Glas ein dichteres Messing, recht opulente, dabei aber feine und sehr nachhaltige Schaumage. Riecht ziemlich intensiv nach gelben Äpfeln und Mirabellen, auch ein bißchen Aprikose, dezent Karamell sowie ein Hauch Lakritz. Am Gaumen kommt der Fruchtextrakt recht dominant und mit ordentlich Restzucker daher, auch wieder Karamell plus leicht Lakritze; eine amtliche, sogar mastige Breite kann durch die an sich potenten Säure(n) nicht verhindert werden. Der ordentlich lange Abgang ist dann trotz eigentlich schöner Aromatik aufgrund der Süße-Säure-Struktur -zumindest für mich- klar auf der anstrengenden Seite.
Im Kamptal gibt’s zwar keine Smaragde, aber bei diesem Schäumer ploppte diese Assoziation unweigerlich auf. Ich will damit zwar nicht sagen, daß alle Smaragde mastig-fett daher kommen, aber eine nicht geringe Anzahl an Weinen dieser Kategorie verkörpert leider diesen Stil. Schade, daß diese Reserve vergleichsweise plump daher kommt, möglicherweise hätte mir der nicht reservierte GV eher Spaß gemacht, jedenfalls war meine Erfahrung mit dem oben verlinkten, normalen 14er GV-Sekt deutlich positiver. Konnte ich auch nicht weitertrinken, deshalb nach längerer Zeit leider mal wieder ein „Nuller“, den nicht geringen Rest heb‘ ich für ein Risotto oder sowas auf…
Meine Wertung: Nachkauf 0 von 3, Gesamt 13 von 25