Einer der Silvester-Weine war folgender Riesling aus dem Hause Bunn, der sowohl lagen- als auch preismäßig die Speerspitze des Gutes darstellt bzw. darstellen soll:
2019er Riesling – Nierstein Hipping – trocken – Qw, Lisa Bunn, Rheinhessen
Farblich ein mittleres Goldgelb, nasal gibt’s Netzmelone und gelbe Kaktusfeige sowie leicht Pulpe, weiters ein paar hellgelbe Blümchen. Am Gaumen wirkt die Frucht-Blumen-Mischung zwar nicht sehr primär, aber doch etwas plakativ; die Säure ist für einen Riesling relativ moderat ausgeprägt, deshalb wirkt das Ganze etwas gebremst, untendrunter was eher Specksteiniges. Auch der Abgang ist mit Bremsklotz ein bißchen blumig unterwegs und stellt die hellgelbe Blumenfrucht fast kitschig in den Vordergrund.
Nun weiß ich ja, daß das Weingut auch im Rieslingbereich schöne bis sehr schöne Sachen in die Flasche bringen kann, deshalb hätte ich mir für einen Wein aus der Spitzenlage Hipping deutlich mehr erwartet; blind hätte ich hier eher auf einen Muskateller kurz vor der Kaltvergärung getippt. Ob da mit Reife noch was draus wird? Aktuell bin ich skeptisch…
Meine Wertung: Nachkauf 1 von 3, Gesamt 15 von 25
Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: fürs Näschen gibt’s nunmehr ganz verschämt auch ein paar Flint-Moleküle, die sich auch geschmacklich präsentieren, aber die reißen’s auch nicht raus…
Oha, bin sehr überrascht das zu lesen.
Ich habe den gleichen Wein auch noch im Keller. Traue mich jetzt gar nicht ihn aufzumachen…
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…ich hab auch noch eine Flasche, die laß ich mal noch wenigstens zwei oder besser drei Jahre liegen, schaumama. Vielleicht vorerst besser zum „Orbel“ greifen, sofern vorhanden.
Ich war da echt negativ überrascht, da Lisa Bunn in der Vergangenheit schon meilenweit attraktivere Rieslinge gemacht hat! 😦
Zum Glück hat’s dann aber der 2011er „Feldmarschall“ wieder rausgerissen! 😀
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