…es ist zwar immer noch Winter, aber zumindest heute fühlte es sich in der Strahlungswärme unseres Zentralgestirns zumindest wie Sommer an, weshalb es auch alternativlos war, den ersten Freiluftcidre bzw. in diesem Fall „-Fruchtschaumwein“ der Saison zu öffnen (indoor gab’s ja schon was):
2020er Sprudlovitz – Fruchtperlwein aus Österreich, Vinarija Mulatsák, Eisenberg
Hierfür wurden neben 4 verschiedenen Apfelsorten auch noch ein paar Zwetschgen in die Maische geschmuggelt, was wohl auch die Farbe beeinflußt haben dürfte.
Im Glas ein opakes Orangeocker, mäßiger Blubber mit ordentlicher Ausdauer. Riecht nach rotem Bergapfel in eher grünlich mit Grapefruitbegleitung auf leichter Kalkbasis. Schmeckt dann knarztrocken und superfrisch nach den o.g. Früchten in umgekehrter Rangfolge, amtliche Gerbstoff- und Hefelast, hier eine deutlich dickere Kalkschicht. Beim ziemlich langen Abgang kommt auch Limette dazu, im Finale dann noch ein Hauch Karotte.
Auch wenn dieser Erstsonnen-Obstschäumer des Jahres aufgrund der Bestrahlung im Garten ein besonderes Wohlwollen unsererseits genoß, ist das auch objektiv ein wunderbar erfrischendes Schaumgetränk, das stilistisch ein paar Anleihen bei den Normannen nimmt, aber dennoch hinsichtlich Süße-Säure-Struktur und den Gerbstoffen einen klar eigenen Weg geht. Wobei ich mir aber unschlüssig bin, inwieweit der Zwetschgenanteil hier tatsächlich stilbildend wirkt oder das Ganze einfach typisch südburgenländisch ist, eigen ist’s aber in jedem Fall.
Meine Wertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25