Dick, aber nicht breit – Relaunch

Meistens suche ich Weine für den abendlichen Genuß aus, die möglichst gut zum Essen passen, heute brauchte ich aber ausnahmsweise mal einen Solo-Wein, was mich eher planlos in den Keller trieb. Ich hatte dann auch mehrere Flaschen in der Hand, die ich alle wieder in ihr Fach zurückschob, von folgenden Wein erhoffte ich mir dann, daß er als Absacker nach gut fünf Stunden Tiefflug über deutsche Autobahnen tauglich sei:

2016er Pinot bianco – Hofstatt – Südtirol DOC, Kellerei Kurtatsch, Südtirol

Im Glas ein gut ausgewachsenes Goldgelb, es riecht fast etwas üppig nach gesteinsmehlgepuderten Aprikosen, Pfirsichen und Kaki, auch ein bißchen weißer Pfeffer. Geschmacklich auch diese Üppfrucht, die aber durch Stein und Pfeffer gut in Bewegung gehalten wird; die Säure ist eher moderat ausgebildet, verrichtet ihre Dienste aber ganz gut. Mehrere Minuten kann man dann vom Nachhall zehren, der der dickflüssigste Teil des Genusses ist, auch hier sorgt in erster Linie der Pfeffer dafür, daß keine Anstrengung aufkommt.

Beim Fazit kann ich eigentlich den letzten Absatz der Initial-Notiz 1:1 kopieren, ganz erstaunlich, wie man so relativ dickes Zeuch so relativ dünn bekommt, ist auch solo nicht mal im Ansatz anstrengend. Und zeigt bis dato keinerlei Anzeichen irgendeiner Altersmüdigkeit…

Meine Wertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 19 von 25

Nachfolgend der Text der Verkostung vom 13. Januar 2020:

Gestern paßte aus aus der Riege der auf Vorrat gekühlten Weißweine zum Essen am besten der

2016er Pinot bianco – Hofstatt – Südtirol DOC, Kellerei Kurtatsch, Südtirol

Die Farbe ist ein helleres Goldgelb, riecht recht dicht nach reifen Äpfeln, ein paar Birnchen, leicht Quitte sowie weißem Pfirsich, das Ganze mit etwas Braunwürze garniert. Schmeckt auch so plus etwas weißem Pfeffer, was die Kantigkeit der leicht sekundären Frucht verstärkt, ein paar der Früchte sind fast etwas kandiert bzw. es kommt etwas Akazienhonig mit; die Säure ist zwar eher mild, dennoch keinerlei Breite, steinseitig fällt mir Tuff ein. Der sehr lange Abgang ist geprägt von eher schwarzem Pfeffer, der hier die Dickfrucht begleitet, auch hier machen der hohe Extrakt sowie die immerhin 14,5 Umdrehungen kein Problem.

Ich hab keine Ahnung wie das geht, daß man so viel Extrakt und Alk bei vergleichsweise moderater Säure so fluffig und unangestrengt hinbekommt, für gerade mal 12 Ab-Hof-Euronen bekommt man hier richtig viel geboten.

Meine Wertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 19 von 25

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