Was das hier alles soll…

Ich bin der festen Überzeugung, daß das Leben (zumindest auf der privaten Seite) in erster Linie dazu da ist, es ohne Wenn und Aber zu genießen, auch wenn die Schaffung der Möglichkeiten dazu nicht immer ein Genuß ist. Man kann mich also -ohne viel falsch zu machen- den Hedonisten zuordnen, auch wenn’s da teils recht unterschiedliche begriffliche Deutungen und Zuordnungen gibt. Um dieses Genußstreben zu verwirklichen, nutze ich für mich verschiedene Möglichkeiten; die beiden, über die ich auch in angemessenem Rahmen etwas schreiben kann und will, sind meine Leidenschaften hinsichtlich Wein und Musik. Diese beiden Genußvarianten ergänzen sich in meinem Leben sehr schön, deshalb ist dies hier auch kein reiner Wein- oder Musikblog geworden.

In diesem Rahmen habe mir vorgenommen, mal meine persönlichen -und daher sehr subjektiven- Erfahrungen und Gedanken zu den beiden genannten Themen zu dokumentieren. Das passiert in der Regel direkt nach oder sogar während dem Genuß der betreffenden Flasche bzw. des entsprechenden Albums, ist also als spontane Momentaufnahme zu sehen. Vielleicht interessiert’s ja jemanden…

Ich gebe nicht viel auf theoretisch-akademische Betrachtungen zu Weinen oder Musik, da diese zu einem großen Teil ja eh sehr subjektiv sind. Ich probiere sehr viel ohne große Vorbehalte, also ohne auf irgendwelche -fremdvergebenen- Punkte zu schauen, allerdings natürlich schon unter Einbeziehung meiner persönlichen Erfahrungen. Wobei die Wege, wie ein Weingut oder ein Musiker bzw. eine Gruppe Interesse bei mir wecken können, recht vielfältig sind. Die persönlichen Einschätzungen (und hier meine ich ausdrücklich nicht die Punkte-Bewertungen) von anderen Menschen, deren Geschmack ich einigermaßen einschätzen kann, spielen da auch eine Rolle.

Weiters erhebe ich nicht den Anspruch, journalistisch ausgewogen, informativ, vollständig etc. über Weine und Weingüter bzw. Platten und Musiker zu schreiben, das machen andere Leute sicher besser. Hier geht’s in erster Linie und ohne jegliche Absicht des „Influencings“ um die Eindrücke, die mich (und manchmal auch die der Mitgenießer) beim Konsum von Wein bzw. Musik direkt ereilen. Wenn dann jemand tatsächlich feststellt, daß musikalisch und / oder weinisch gewisse Parallelen zu meinen Vorlieben gesehen werden, dann freut mich das; wenn’s nicht so ist, heißt das nicht, daß jemand den falschen Geschmack hat, ist dann halt nur anders, erst mal ganz ohne Wertung. Dementsprechend sollten die positiver gestalteten Beiträge hier auch nicht zwangsläufig als Empfehlung bzw. die Verrisse (meist) nicht als unbedingte Warnung gesehen werden (kann auch durchaus sein, daß ich mal einen schlechten Tag hatte und selbst nicht gemerkt habe, daß meine Sensorik beeinträchtigt ist), bitte bildet Euch Eure eigene Meinung dazu! Manchmal hilft es ja, seine eigenen Überzeugungen zu festigen, wenn man den persönlichen Tellerrand ab und zu mal überschreitet…

Vorzugsweise schreibe ich natürlich über Musik und Weine, welche mir gefallen oder von denen ich hoffe, daß sie mir gefallen. Manchmal erreichen mich aber ohne mein Zutun auch Sachen, mit denen ich gar nichts anfangen kann, z.B. bei unseren Weinrunden. Die beschreibe ich dann gerne mal als zumindest für mich abschreckendes Beispiel. Ich suche aber nicht dezidiert nach solchen Bashing-Möglichkeiten.

Demzufolge spiegeln alle meine Wertungen ausschließlich meinen Geschmack wieder. Das bedeutet auch, daß mancher objektiv gut gemachte Wein oder ambitionierte Musik eine relativ geringe Wertung von mir bekommen kann, ist dann einfach nicht kompatibel mit meinen Vorlieben. Und über Geschmack soll man ja nicht streiten. Vorausgesetzt, man hat einen…

Wie oben schon angedeutet, verfolge ich mit diesem Blog auch nicht die Absicht, meine subjektiven Meinungen / Wahrnehmungen möglichst weit in der Welt zu verbreiten, in erster Linie dient dies hier der Archivierung meiner Erlebnisse für eigene Zwecke; deshalb gibt’s auch keine begleitenden / verlinkten Social-Media-Aktivitäten, durch die ich die Zugriffszahlen wahrscheinlich vervielfachen könnte. Wenn jemand dennoch hierher findet und was damit anfangen kann, umso besser!

Was man weiter wissen sollte: Ich habe einen Beruf, der absolut nichts mit Wein oder Musik zu tun hat, ich bin also der klassische „Endverbraucher“. Alles was ich über Weine und Musik weiß, habe ich durch deren langjährigen Genuß erfahren, bin aber in keinster Weise professionell in diesen Fächern geschult. Dementsprechend bitte ich, meine Beschreibungen einzuordnen. Vielleicht liege ich manchmal mit der einen oder anderen Formulierung neben der Wahrnehmung vermeintlicher oder tatsächlicher Profis, das kann man mir dann auch gerne sagen. Was ich hier veröffentliche, ist einfach das, wie es mir beim Wein- oder Musikgenuß ohne allzu viel Nachdenken in den Sinn kommt…

Diese Weine mag ich:

Ich bin ein reiner Gesellschafts- und überwiegender Essensbegleitungstrinker, daraus ergibt sich dann auch, daß ca. ¾ aller getrunkenen Weine Weißweine sind, da die regelmäßigen Mittrinker, die auch mit Rotwein etwas anfangen können, in der Minderheit sind und unsere Küche vornehmlich nach weißen, oft genug auch nach orangen, schäumenden und rosa Sachen schreit.

Ich persönlich bevorzuge in der Regel trocken ausgebaute, zuckerschwanzfreie Weine mit einem komplexen, aber klar strukturierten Aromenspektrum. Wobei es durchaus auch mal ein etwas süßer wirkendes Tröpfchen schafft, Begeisterung bei mir auszulösen, wenn der Süßeeindruck nicht zuckrig bzw. klebrig daher kommt. Geschmacklich gehaltvolle Weine (also nicht auf den Alk-Gehalt bezogen) ziehe ich den ganz leichten, respektive dünnen (nicht filigranen!) Getränken eindeutig vor, zu bombig muß es dann aber auch nicht sein (von Ausnahmesituationen mal abgesehen). Und, ganz wichtig: die Säurestruktur -für mich das Rückgrat jedes Weins- muß passen. Egal ob trocken oder TBA, Säure, Restzucker und Extrakt müssen sich schön ergänzen, gegenseitig stützen und ausgleichen. Dies entscheidet letztlich darüber, ob der Wein für mich anstrengend oder anregend ist. Weiterhin mag ich durchaus auch Holz im Wein, aber eher piano, auch und gerade beim Weißwein wird da leider häufig nach meinem Geschmack übertrieben. Da ich die Abwechslung und die Vielfalt im Wein(geschmack) liebe, bin ich ständig auf der Suche nach neuen Geschmackserlebnissen und mache auch vor ungewöhnlichen Rebsorten, unrenommierten Anbaugebieten und unkonventionellen Vinifizierungen nicht halt. Zum Glück gibt es da so wahnsinnig viel zu entdecken, daß ich in meinem Leben wohl kaum alle Nuancen erfahren kann und mir die Überraschungen sicher nicht ausgehen werden. Um mich ob der Vielfalt schon im näheren Umfeld nicht zu verzetteln, beschränke ich mich deshalb derzeit im Wesentlichen auf Gewächse aus der erreichbaren Umgebung (D, I, A, F) und in geringerem Maße auf GR und P. Wenn ich aber mal wieder im ferneren Ausland sein sollte, werde ich mich natürlich während dessen um die dortigen Schätzchen kümmern. Und einen geschenkten Wein lasse ich sicher nicht verächtlich links liegen, nur weil er z.B. aus Übersee kommt.

Aus den genannten Gründen kaufe ich in der Regel nur die wirklich schönen Sachen mehr als einmal, z.B. um die Entwicklung über die Jahre verfolgen zu können. Daraus ergibt sich dann auch das nachfolgende Wertungsschema:

Wertung Weine:

Ich habe bis Dezember 2016 ganz bewußt auf eine rein qualitative Bewertung z.B. nach den klassischen 50 bis 100 oder 1 bis 20-Punkte-Systemen verzichtet, denn da bei der Bewertung sowieso jeder einen anderen Bewertungsmaßstab anwendet, sind die vergebenen Punkte faktisch nicht vergleichbar. Aber es werden dann dennoch ständig Äpfel und Birnen nebeneinander gestellt und man streitet sich ggf. höchst zweckfrei um vermeintliche Bewertungsunterschiede. Für mich ist hauptsächlich entscheidend, ob ich Lust habe, mir den entsprechenden Wein ggf. nochmal zu kaufen, wobei auch der Preis nicht ganz unwichtig ist; deshalb verwende ich in erster Linie dieses ganz rudimentäre Bewertungsschema:

0 : Macht mir keinerlei Spaß, brauche ich nicht nochmal
1 : Guter, vielleicht auch excellenter Wein, löst aber keinen Nachkaufreflex aus, ggf. einfach zu teuer
2 : Bemerkenswert bis außergewöhnlich guter Wein, Nachkauf vorstellbar
3 : Großartig in seiner Liga, kaufe ich möglicherweise auch öfters nach

Das heißt, ein „Einser“-Wein ist nicht wirklich schlecht im Sinne meiner Bewertung. In der Regel hat mir sowas wirklich Spaß gemacht, aber häufig sind das Weine, bei denen ich dann so ein „Déjà bu“-Erlebnis hatte, die Flasche also zwar gut bis sehr gut, aber nicht genügend eigenständig für einen erneuten Kauf war oder es ist so sündteuerer Stoff, daß ich aus monetären Gründen vor dem Nachkauf zurückschrecke. Und ein „Dreier“-Wein muß nicht unbedingt der Olymp in der Weinlandschaft sein, es kann sich auch um einen Wein mit einem außergewöhnlichen Preis- / Leistungsverhältnis handeln, den ich mir deshalb durchaus mehrfach zulegen kann. Zumindest kann ich mir das vorstellen, in der Realität siegt dann aber doch meist die Gier nach Neuem über den Nachkauf auch recht beeindruckender Sachen.

Dennoch habe ich mir überlegt, zumindest für mich selbst auch ein qualitatives Ranking einzuführen, das ich ab Mitte Dezember 2016 ausprobiert habe und mittlerweile feststellen konnte, daß es mir selbst ganz gut zur qualitativen Einordnung dienlich ist, wird also vorerst fester Bestandteil der Weinbewertung bleiben. Ich habe mich ganz bewußt für ein 25 Punkte-System entschieden, um eben nicht vergleichbar zu sein und damit den entsprechenden Diskussionen aus dem Weg zu gehen. Bei mir spielt sich die Musik auch nicht nur in den paar letzten Zählern vor dem Maximum ab, auch ein Wein mit 15 von 25 Punkten kann je nach Anlaß schon ein ganz ordentlicher Tropfen sein. Aber ich bin ja auch kein Verkäufer, dessen Interesse verständlicherweise darin liegt, auch sehr mittelmäßige Tröpfchen mit einer relativ hohen und für den vermeintlichen Käufer somit attraktiven Punktzahl zu versehen. Dennoch könnte man den Eindruck gewinnen, daß ich im Durchschnitt relativ hohe Punktzahlen vergebe, tatsächlich steht die „20“ aktuell (Oktober 2023) bei mir ganz oben, im gängigeren Parker-System dürfte das etwa 87 bis 91 Punkten entsprechen, hängt auch stark vom jeweiligen Preis-Leistungsverhältnis ab, das bei mir ja auch eine Rolle spielt und in die Bepunktelung zu gut 12 % mit eingeht. Aber ich kaufe eben auch nur Weine, die mir schmecken und / oder mich ernsthaft interessieren und blende somit enorm viel aus; ein Profi, der von seinen Verkostungen lebt, muß eine deutlich größere Bandbreite durch seine Gläser gehen lassen, auch nach unten. So sieht das Ganze im Detail aus:

Farbe:
ohne Beanstandung 0
beeinträchtigt den Weingenuß -1
Bukett:
abstoßend 0
diffus, verhalten 1
sauber, reintönig, aber langweilig 2
ansprechend, duftig, fein 3
charakteristisch, besonders fein / ausgeprägt / spannend 4
perfekt oder knapp davor 5
Aromatik:
verdorben, schlecht 0
leer, dünn, wenig Ausdruck 1
geradlinig, aber belanglos 2
reinsortig, typisch, „einer unter vielen“ 3
mehrschichtig, ausdrucksstark 4
gehaltvoll, komplex, charaktervoll 5
stilistisch überragend, spannend 6
perfekt oder knapp davor 7
Süße-Säure:
gänzlich isoliert 0
unbalancierte Gehalte an Säure, Zucker oder Extrakt 1
„milde“ Säure / Zucker / Extrakt-Struktur 2
schön ausbalanciert, „tut nicht weh“ 3
hochelegant bzw. spannend 4
perfekt oder knapp davor 5
Abgang:
abstoßend 0
dünn, kurz 1
geradlinig, mittellang, unauffällig 2
gute Länge, balanciert, aber unspannend 3
langer Abgang, hochfein, animierend 4
perfekt oder knapp davor 5
Nachkaufanreiz: 
das war nun leider gar nix 0
unfallfrei trinkbar bis excellent, aber kein Nachkaufanreiz, ggf. einfach zu teuer 1
bemerkenswert bis außergewöhnlich, einmaliger Nachkauf denkbar 2
in seiner Klasse großartig, mehrmaliger Nachkauf denkbar 3
Gesamt:  max. 25

„Perfekt“ ist dabei gemäß meinem Verständnis kein ausschließliches Attribut nur für den „One-and-only“-Wein an der vermeintlichen bzw. unendlich kleinen Spitze der Pyramide, sondern läßt eine gewisse Bandbreite zu, die auch in gewisser Weise den Preis bzw. den Anspruch des jeweiligen Weins berücksichtigt; deshalb auch der Zusatz „oder ganz knapp davor“. Solche Überlegungen wie „ich vergebe die Höchstpunktzahl nicht, weil vielleicht doch irgendwann noch was Besseres kommen könnte“, gibt es bei mir nicht.

Wer meint, das Ganze in die übliche 50…100 Punkte-Skala umrechnen zu müssen, muß dabei berücksichtigen, daß ich ja bis zu 3 meiner 25 Pünktchen für die Nachkaufwertung vergebe, auch ansonsten habe ich etwas andere Gewichtungen als sonst üblich. Aber so ganz grob kann man für die wesentlichen Bewertungen von folgenden Bandbreiten ausgehen:

0…25 50…100
15 75…81
16 78…83
17 80…85
18 82…87
19 84…89
20 87…91
21 89…93
22 91…95
23 93…97
24 96…99
25 98…100

Die Bewertungen gelten jeweils nur für den verkosteten Jahrgang. Bei den jahrgangslosen Sachen, insbesondere Sekt, besteht natürlich generell die Problematik, daß sich der Geschmack über die Produktionsjahre ändern kann und es häufig nur schwer nachvollziehbar ist, wie alt das entsprechende Fläschchen tatsächlich schon ist, wenn Daten für Tirage, Dégorgement oder auch Chargennummern mit erkennbarem Jahresbezug fehlen.

Die allermeisten Verkostungen (>95 %) finden bei mir mit den „Gabriel Gold“-Gläsern statt. Wenn’s einem Wein da drin doch mal zu eng werden sollte, nehme ich auch schon mal das „Cru Burgund“ von Sophienwald her. Ich erwähne das nicht deshalb, um diese Gläser zu bewerben, sondern nur, damit jemand die Notizen bei Kenntnis verschiedener Gläser das entsprechend einordnen kann; denn ich stelle immer wieder fest, daß unterschiedliche Gläser teils zu erheblich abweichenden Eindrücken führen, nicht nur beim nasalen Eindruck, teils sogar beim Geschmack, zumindest beim „Antrunk“. Deshalb bleibe ich in der Regel bei einem Glas, nur bei Auffälligkeiten oder äußeren Zwängen (wie z.B. bei einem Restaurantbesuch) nehme ich andere Trinkgefäße her.

Bei Nachverkostungen innerhalb einiger Tage schreibe ich auch mal Nachträge, sofern sich eine signifikante Veränderung ergeben hat. Erkennbar dann am „Nachtrag“ als Suffix im Titel. „Relaunch“ gibt es auch: wenn ich eine weitere Flasche des gleichen Weins (mit gleichem Jahrgang) nach Monaten oder meist eher Jahren aufmache und sich aufgrund der Reifung eine bemerkenswerte Entwicklung ergeben hat, dann wird der Beitrag neu eingestellt und die aktuelle Verkostungsnotiz obenan gestellt.

Diese Musik höre ich:

Gut 80 % dessen, was bei mir in den Regalen steht, findet man im gut sortierten Fachhandel unter „Jazz“ (wenn überhaupt). Der Rest kommt aus den Schubladen Electronic, Avantgarde, Afropop, (Psychedelic) Rock, Krautrock und vieles mehr bis hin zum Heavy Metal sowie einiges an klassischer Musik. Im Großen und Ganzen muß ich (leider) feststellen, daß mein Musikgeschmack nur in geringem Maße massenkompatibel ist, in der Regel stehe ich damit alleine da. Ich habe mir diesen Geschmack aber nicht erarbeitet, um mich damit von der Masse abzugrenzen, es hat sich einfach so entwickelt, daß ich in den meisten Fällen mit der üblicherweise in den Medien herumschwirrenden Musik nichts anfangen kann, da es (siehe unten) meist halt „nur“ Kommerzmusik ist.

Musik gefällt mir vor allem dann, wenn die Musiker zum einen ihr Instrument bzw. ihre Stimme außergewöhnlich gut beherrschen und man das Gefühl hat, daß die Musik um ihrer selbst willen entstanden ist und nicht in erster Linie, um möglichst viele Tonträger zu verkaufen; das was ich „Kommerzmusik“ nenne. Dabei habe ich nichts dagegen, wenn man mit der Musik auch viel Geld verdient, aber wenn sie offensichtlich nur an Markterfordernissen orientiert ist, dann hört man das auch und dann macht es zumindest mir keinen Spaß mehr.

Ich gehöre noch zu den Leuten, die konservierte Musik gerne in realer Form in den Händen halten. Am liebsten sind mir Vinyls oder Laserdiscs (wer kennt das noch?). Die bieten schon aufgrund der Größe des Covers noch ein schönes, begleitendes Erlebnis zum eigentlichen Hören der Musik. Ein CD-Booklet macht da doch weniger her. Eine LP, 12″ oder Single aus Vinyl verlangt dazu noch ein gewisses Maß an Pflege und Umsicht, was im sorgsamen Waschen der Scheiben mit einem entsprechenden Maschinchen gipfelt, das ritualisiert das Musikhören noch etwas. Bei der mittlerweile eher trendigen MP3-Variante schwindet für mich der Reiz des Rituals um das Musikhören doch zu sehr. Die Qualität übrigens auch, schließlich handelt es sich um ein verlustbehaftetes Kompressionsverfahren. Sicher bin ich da old-fashioned, aber egal, man muß ja nicht jeden technischen Rückschritt mitmachen…

Wertung Musik:

0 : Musik von aus meiner Sicht völlig talentfreien Leuten, eine Qual für meine Ohren
1 : Talent ist mindestens erkennbar oder auch in erweitertem Maße vorhanden, ist aber einfach nicht mein Fall
2 : Schön für mich zu hörende Musik, würde ich mir aber eher nicht (wieder) kaufen
3 : Einfach super Musik von super Künstlern, Tonträger mit Freude gekauft oder auf der Suche danach
4 : Genial und eigenständig, Tonträger werden unter keinen Umständen veräußert

Sonstiges:

Bei Fragen oder Anmerkungen bitte einfach hier kommentieren! Denn: Nein, ich habe keinen Fratzenbuch- oder sonstwas -Account und bei den aktuellen Geschäftsbedingungen sowie der tatsächlich betriebenen Datennutzung der großen Social-Media-Häuser wird das leider erst mal so bleiben. Soweit die Zahl der Kommentare einigermaßen übersichtlich ist, bemühe ich mich, diese auch möglichst zeitnah zu erwidern, jedenfalls soweit mir was einigermaßen Sinnvolles dazu einfällt.

Weiterhin möchte ich betonen, daß von meiner Seite mit diesem Blog keinerlei geschäftliche Interessen verfolgt werden. Mein Geld verdiene ich mit was völlig anderem. Deshalb sehe ich mich auch nicht in der Gefahr, von der professionellen Wein- oder Musikwelt so ernst genommen zu werden, daß daraus ein geschäftliches Engagement erwachsen könnte, abgesehen davon, daß ich das auch gar nicht will, meine Unabhängigkeit in Sachen Wein und Musik ist mir äußerst wichtig!

Die vorgestellten Weine stammen mit Ausnahme derer, die z.B. zu unseren Weinrunden von anderen Teilnehmern mitgebracht wurden, alle aus meinem Keller oder wurden von mir auf rein privater Ebene verkostet bzw. getrunken. Und sie wurden fast ausschließlich von eigenen Geld bezahlt, und wenn nicht, dann waren’s meist private Geschenke oder die oben erwähnten Weinrunden-Flaschen, einige sehr wenige waren ungefragte Extras, die bei größeren Einkäufen bei Winzern ohne separate Berechnung -quasi als Rabatt- den Weg in den Kofferraum gefunden haben; ich fordere keine Kostmuster bei Winzern oder Händlern an und werde das zukünftig auch nicht tun. Für die Musik gilt das Gleiche sinngemäß, nur daß die vielen Platten natürlich nicht im Keller lagern. Falls es in Einzelfällen mal Abweichungen von oben Geschriebenem geben sollte, werde ich das in geeigneter Form bekanntgeben.

Ich gehe jetzt mal nicht davon aus, daß mir jemand Wein oder Musik zusenden möchte, damit ich meine mehr oder weniger profunde Meinung dazu abgebe, wie das bei manchen professionelleren Bloggern ja durchaus vorkommt, ist mir jedenfalls seit dem Start des Blögchens Ende 2014 noch nicht passiert. Falls doch, bitte nicht darüber wundern, was dann ggf. dabei heraus kommt, denn käuflich bin ich nicht…

Viel Spaß beim Stöbern!

Stand: Oktober 2023

17 comments on “Was das hier alles soll…

  1. Entschuldigung, aber Dein Bewertungssystem steht auf dem Kopf, normalerweise ist 3 befriedigend, bei Dir ist es die Krönung, da kommt keiner mit.

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    • Na ja, die meisten Bewertungssysteme beim Wein sind aufsteigend organisiert. Meins auch. Nur daß es eben bei 3 schon aufhört. Und nicht bei 100, 20 oder 6. Ich habe eben nur 4 relevante Qualitätskriterien.
      Und in der Schule ging es bei mir zuletzt auch von 0 bis 15 aufsteigend…

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    • Hallo, willkommen auf meinem Blögchen…

      „Krautrock“ wurde für die deutsche Rockmusik mit eher experimenteller / innovativer Prägung, wie sie ab Ende der 60er Jahre entstanden ist, als Begriff benutzt. Eine der ersten Krautrockbands war „Amon Düül“ und auf der LP „Psychedelic Underground“ von 1969 lautet der Titel eines Tracks „Mama Düül Und Ihre Sauerkrautband Spielt Auf“. Das und die Tatsache, daß die Deutschen seit dem 2. Weltkrieg (oder noch länger?) bei den Briten den spöttischen Namen „Krauts“ haben, brachte einen englischen Radiomoderator angeblich zu dem Begriff „Krautrock“.
      So kenn’s ich zumindest…

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  2. AuHa!
    Da hört einer mal ähnlichen, sozial manches mal schwierigen, ´Scheiss`…
    Solche Leute, welche Platten von John Zorns 50ten oder Swim-to-Birds oder Hancocks ´Sextant` auflegen, sind sehr, sehr rar… aber es ist schön zu lesen, daß da noch welche sind ;^)
    lg K
    ps – sollte ich mich jetzt vielleicht nochmal mit der Wein-Liste beschäftigen?!

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    • Hallo Karsten,
      unglaublich, aber wahr! Da sind noch welche…
      Zur Weinliste ein kleiner Tip aus meiner eigenen Erfahrung: je komplizierter die Musik, desto gefälliger bzw. unkomplizierter sollte der Wein sein. Wenn ich mich auf zwei Sachen zu sehr konzentrieren muß, dann leidet eine von beiden…
      Viel Spaß beim Stöbern!
      VG Erich

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  3. Hallo
    Interessant die Jazz-Eintragungen anzuschauen. Da sind viele Überschneidungen. Außerdem habe ich Lust bekommen, mal wieder Kraan zu hören.
    Ans Herz legen kann ich Dir Joe Henderson und Yosuke Yamashita (wenn Du sie nicht schon kennst).

    Ich habe mir schon überlegt, mir die haptische Veranlagung wegoperieren zu lassen, weil sie so viel Geld kostet. Mittlerweile allerdings ausschließlich in der Klassik.

    Gruß
    Wolfgang Kärcher

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    • Hallo Wolfgang,
      nee nee, Sachen die Freude bereiten laß ich mir nicht einfach wegoperieren! 😀
      Genau wegen der Haptik habe ich manche Platten auch mehrfach, auch wenn die Musik darauf jeweils die gleiche ist, „Bitches Brew vom Miles Davis fühlt sich als japanische Pressung doch anders an als eine italienische als eine englische als eine…

      Joe Henderson und Yosuke Yamashita gibt’s in meiner Sammlung ebenso, wenn auch nicht so viel, waren hier einfach noch nicht dran…

      VG vom Erich

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  4. Guten tag Eric!
    I now follow your blog to join you in the search for great Scheurebe wines!
    I prefer trocken, but do appreciate kabinett from time to time. I live in Sweden and am rather alone here in my appreciation of the wine and thus have no exposure to it except for the internet. I am very grateful for your sharing your experience, especially as you have amble access to German weinguter.

    Vielen dank,
    William

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    • Hello William,
      welcome to my little „Blögchen“! I hope you will have success in finding nice Scheurebe wines! Are these wines somehow available in Sweden or do you have to order for them in foreign online-shops?

      Best regards from Germany!

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