16. Weinrunde in München

Am letzten Samstag fand unsere Blindtastig-Runde Nr. 16 mal wieder in München statt, diesmal bei Svenja und Martin. Das Thema lautete diesmal „Osteuropa“ und zwar im Sinne dessen, was man früher auch als politischen Osten verstanden hat (so quasi die Ex-Warschauer Pakt-Staaten), deshalb war z.B. Griechenland explizit nicht dabei. Auch sollten keine Weine von „West-Winzern“, die sich im „Osten“ Weingüter gekauft haben, teilnehmen. Ein bißchen Ungarn hatte ich ja schon mal, deswegen habe ich aus diesem Land mal wieder was besorgt. Dazu unten mehr:

Prolog:

Zum Einstieg aber erst mal was zum Aufwärmen. Eines unserer Mitglieder handelt auch mit Weinen, bis dato ausschließlich portugiesische Sachen. Deshalb bekommt er auch des öfteren Verkostungsmuster zugesandt, die ihn zur Aufnahme in sein Sortiment animieren sollen. Dieses mal hat er eine solche Flasche einfach in die Runde mitgebracht, um zu sehen, was seine potentiellen Kunden so dazu sagen:

Wein A: 2016er Branco – Cuvée – Vinho Regional Alentejano, Monte da Ravasqueira, Alentejo

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Dieser Branco ist eine Cuvée aus Viognier, Alvarinho, Semillon und Arinto.

Im Glas zeigt sich ein recht helles Strohgelb mit deutlich grünlichem Touch. In der Nase dann vorwiegend grüner, recht künstlicher Apfel und etwas Kaugummi. Am Gaumen wieder der gleiche Apfel, nicht ganz so viel Kaugummi, wirkt aber etwas dünn und aufgrund einer etwas matten Säure auch wenig frisch. Der Abgang ist allenfalls mittellang und bietet ansonsten auch nichts Neues.

Das ist so ein Wein, den man wohl sogar mit einigem Erfolg einer durchschnittlichen Partymeute vorsetzen kann, ich fand diesen Branco aber nur leidlich schön. Er hat zwar mit etwas Zeit und Luft noch ein bißchen zulegen können, aber meine Empfehlung lautete schließlich, den Wein eher nicht ins Sortiment aufzunehmen.

Meine Wertung: Nachkauf 1 von 3, Gesamt 11 von 25

Wein B: 1985er Riesling – Rüdesheimer Bischofsberg – Kabinett – QmP, Dr. Heinrich Nägler, Rheingau

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Einer der letzten Überraschungsweine (Nummer 16) aus meiner Überraschungskiste:

Im Glas ein deutliches Goldgelb, geruchlich finde ich kandierte Ananas, reife Karambole und etwas Akazienhonig, kaum Petrol. Am Gaumen dann leider nicht mehr ganz so dicht, hier zeigen sich sogar grüne Äpfel und etwas Limette. Die Säure ist immer noch recht potent, auch hier eher wenig petrolige Noten. Der Abgang ist dann wieder mehr auf der ananassigen Seite unterwegs.

Dieses VDP-Kabinettchen ist für sein Alter noch in erstaunlich guter Verfassung, ich denke nicht, daß der Wein dafür gemacht war. Jedenfalls waren keinerlei Fehltöne zu beklagen. Leider ist der Wein vor allem am Gaumen zum Zeitpunkt unserer Probe schon ein bißchen zusammengefallen. Ich hatte ihn schon ein paar Stunden vorher geöffnet und kurz probiert, weil ich vermeiden wollte, einen Korkmuffler oder sonstwas weniger Schönes mitzubringen. War in diesem Fall wohl ein Fehler, dennoch hat der Riesling durchaus noch Spaß gemacht.

Meine Wertung: Nachkauf 1 von 3, Gesamt 15 von 25

Drama:

Nun die „Wettbewerbsweine“:

1. Wein: 2016er Sauvignon Blanc – Castel Huniade – Sec – CMD Recas DOC, Cramele Recas, Banat

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Im Glas sehr hell, leicht grün-gräulich, in der Nase erst mal nur Eisbonbon pur und Kaugummi, bessert sich zwar im Laufe der Zeit, allerdings nur wenig. Am Gaumen im wesentlichen künstlich grünfruchtig, immerhin kann man die Rebsorte erkennen. Den Abgang wünsche ich mir mit eher weniger Länge…

Nö, das ist einfach gar nichts für mich!

Meine Wertung: Nachkauf 0 von 3, Gesamt 6 von 25

2. Wein: 2011er Hárslevelü – száraz – OEM, Györgykovács Imre, Nagy-Somló

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Die Farbe ist ein mittleres Goldgelb mit leicht grünen Reflexen, für die Nase erscheint der Lindenblättrige (=Hárslevelü) deutlich petrolig / phenolig wie ein gealterter Riesling, dazu gibt’s kandierte Ananas und etwas Blutorange. Am Gaumen deutlich gerbstoffig, recht salzig, wenig Frucht, dafür etwas Vanille und Süßholz. Der Abgang ist etwas rauchig-würzig, hier taucht dann ein leichtes Grapefruit-Bitterchen auf, allerdings anfangs auch eine leichte Brandigkeit.

Zu Beginn konnte ich mit diesem Wein gar nichts anfangen, auch wenn die einzelnen Aromabestandteile eigentlich vielversprechend klingen. Sie stehen allerdings alle irgendwie zusammenhanglos nebeneinander. Im Laufe hat sich der Wein dann aber doch einigermaßen harmonisiert, die Wandlung im Glas ging dabei recht schnell vonstatten. Mein Nachkaufreflex wurde allerdings zu keiner Zeit ausgelöst. Vielleicht hätte man noch länger warten müssen oder das Fläschchen war schon etwas zu alt. Anfangs noch 3 Pünktchen weniger, beschließe ich das Ganze mit

Meine Wertung: Nachkauf 1 von 3, Gesamt 16 von 25

3. Wein: 2013er Cabernet Sauvignon & Merlot & Mavrud – Organic – Thracian Valley PGI, Terra Tangra, Thrakien

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Die Farbe ist ein dunkles Granatrot, wenig transparent. In der Nase vor allem viel Cayennepfeffer, später auch etwas Pflaume. Am Gaumen dann ebenfalls dieses Gewürz mit einiger Schärfe, wenig Tannin, auch wenig Frucht, dennoch viel Druck auf dem Kessel; im Laufe der Zeit tauchen dann auch ein paar Kaffeebohnen auf, allerdings auch einige blanke Metalle und ein bißchen freier Allohol. Der Abgang ist von mäßiger Länge, dabei staubig-scharf und offeriert ein leichtes Chinin-Bitterchen.

Dieser eher knallig-scharfe Wein ist mir persönlich zuviel des Guten, in der Runde fand er aber durchaus seine Fans. Wird mit der Zeit etwas runder und angenehmer, vor allem wenn er einigermaßen kühl ist; mit zuviel Wärme fällt er sofort sehr stark ab.

Meine Wertung: Nachkauf 1 von 3, Gesamt 14 von 25

4. Wein: 2015er Malbec – Thracian Valley PGI, Terra Tangra, Thrakien

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Dieser Wein ist fast undurchsichtig purpurrot im Glas. Geruchlich zeigen sich Holunder, später auch etwas Kirsche sowie etwas rote Paprika. Am Gaumen ist die Paprika bzw. Pepperoni deutlich grüner, eine mittlere Tanninstruktur sorgt für etwas Adstringenz. Die Frucht ist herb und dunkel, auch etwas metallisch, einige Holznoten schwingen leicht im Hintergrund mit. Der Abgang ist von guter Länge, warm und leicht herb, etwas staubig.

Es war tatsächlich Zufall, daß zwei Weine des gleichen bulgarischen Weinguts angestellt wurden. Dieser hier hat mir deutlich besser gefallen als die Cuvée zuvor, aber auch hier hat mich etwas Metall und Staub in nicht ganz so schöner Form etwas gestört und hält mich so vom Nachkauf sicher ab. Aber auch der Malbec dieses bulgarischen Guts wurde von einigen Teilnehmern der Runde deutlich schöner empfunden als von mir.

Meine Wertung: Nachkauf 1 von 3, Gesamt 16 von 25

5. Wein: 2007er Teran – suho – Vinogorje Zapadna Istra ZOI, Kabola, Istra

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Im Glas zeigt sich ein dunkles Granatrot mit leichter Transparenz, in der Nase deutlich Sauerkraut, das auch nach einiger Zeit nicht vollständig verschwindet, dazu Hagebutten, leicht brandig. Am Gaumen eher wenig Tannin, auf der Fruchtseite relativ dicht Granatapfel an Zucchini (oder umgekehrt), recht stechende Säure mit deutlichem Zitronenaroma. Der Abgang ist eher flach, dabei ist das hervorstechendste Merkmal wieder die kantige Säure.

Ist wiederum gar nichts für mich, wahrscheinlich einfach schon deutlich zu alt.

Meine Wertung: Nachkauf 0 von 3, Gesamt 9 von 25

6. Wein: 2008er Teran – suho – Vinogorje Zapadna Istra ZOI, Poletti, Istra

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Wieder ein dunkles Granatrot im Glas, die Ränder sind jedoch noch deutlich violett bei mittlerer Transparenz. Das Bukett zeigt als erstes eine leichte Animalik, dann Schwarzkirsche und Acerola, später auch Pflaume. Geschmacklich: kaum Tannin, etwas staubig, die Frucht ist hier eher auf die Kirsche beschränkt, die Säure ist unauffällig, sorgt aber immerhin dafür, daß der Wein nicht zu breit wird. Der Abgang ist von mittlerer Länge, dabei zuvorderst fruchtig, aber ohne besondere Betonung einer dezidierten Sorte. Etwas Zeit und Luft tun dem Wein recht gut.

Dieser Teran ist zumindest noch in guter Verfassung, obwohl er fast genauso alt ist wie der Vorgänger. Ist aus meiner Sicht eher ein everybodies-darling-Wein, absolut nicht schlecht, aber auch ohne jegliches schöne Alleinstellungsmerkmal.

Meine Wertung: Nachkauf 1 von 3, Gesamt 15 von 25

7. Wein: 2008er Pinot Noir – Vipavska dolina – suho – Kakovostno vino ZGP, Sutor, Primorje

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Im Glas ein helles, deutlich bräunliches Ziegelrot, welches auf einen recht deutlichen Reifefortschritt hinweist, in der Nase bestätigt sich dies gleich in Form von überreifer Kirsche und Rumtopf. Der gleiche Eindruck am Gaumen, klare Oxidationsnoten, hat zwar noch eine schöne Säure, ist aber deutlich über seinem Zenit. Auch der mittellange Abgang ist in erster Linie oxidiert.

Schade, diese Flasche hätte deutlich früher vernichtet werden müssen, macht so keinen Spaß mehr. Rückschlüsse auf den früheren Zustand traue ich mich nicht zu machen, deshalb auch keine Wertung hier…

Meine Wertung: Nachkauf von 3, Gesamt von 25

Epilog:

Soweit also das Hauptprogramm, in der weiteren Folge gab’s noch ein paar Rausschmeißer…

Wein C: 2016er Grauer Burgunder – vom Löss – trocken – Qw, Lisa Bunn, Rheinhessen

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Im Glas goldgelb mit leicht zwiebeligem Einschlag, für den Riechkolben gibt’s frische, etwas scharfe Quitte, Lychee und Karambole. Am Gaumen ein ähnlicher Fruchteindruck, eher wenig Säure, dadurch etwas breit wirkend; dazu gibt’s noch ein paar florale Noten. Der Abgang ist relativ lang und warm, aber -wie oben- für meinen Geschmack etwas zu „unfrisch“.

Fruchtseitig eigentlich gar nicht so schlecht, aber für mich ist das einer der vielen GB’s, die von ihrer Säurestruktur her für mich unattraktiv sind. Es ist zwar nicht so, daß man sich zum nächsten Schluck zwingen muß, aber wirklich trinkanimierend ist der Wein für mich auch nicht. Ist eher was für Leute, die eine „milde Säure“ bevorzugen.

Meine Wertung: Nachkauf 1 von 3, Gesamt 15 von 25

Wein D: 2015er Rosso di Montalcino – Sangiovese – Rosso di Montalcino DOC, Camigliano, Toscana

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Im Glas ein helles Rubinrot, deutlich transparent, für die Nase gibt’s Himbeere, Johannisbeere und einen Schuß Gülle, also nur so als kleine Würze, nicht unangenehm. Am Gaumen ist die Frucht dann etwas plakativ, Tannine gibt’s zwar nicht viele, aber die, die da sind, sind doch (noch) etwas harsch; die Säure ist eher moderat ausgeprägt. Auch beim mittellangen Abgang sind die Früchte etwas laut unterwegs.

Ganz kurz war ich auf der Spätburgunder-Spur, aber auf einen Sangiovese aus Montalcino hätte ich nicht getippt. Mag sein, daß ich einfach zu lange keinen mehr im Glas hatte. Dieser hier ist zwar soweit solide gemacht, aber für Wiederholungstäter ist das aus meiner Sicht eher nichts.

Meine Wertung: Nachkauf 1 von 3, Gesamt 14 von 25

Fazit:

Es war wieder mal eine sehr lustige und entspannte Runde, die Verpflegung war -ich hatte auch schon gar nichts anderes mehr erwartet- auch sehr lecker und passend. Weinmäßig fand ich sie diesmal allerdings -insbesondere bei den Themenweinen- nicht so prickelnd; mein Wein eingeschlossen, von dem ich mir schon etwas mehr erhofft hatte. Interessant war’s dennoch und ich freue mich schon auf Nummer 17!

19 comments on “16. Weinrunde in München

  1. mmmmhh erhöht meine kaum vorhandenen Motivation meinen vinophilen Horizont in Richtung Osten zu erweitern leider kaum – klingt eher nach „nicht so doll bis richtig gruselig“.
    Auch die geringen Chancen einen Wein Lisa Bunn „absichtlich“ zu probieren, sind leider nicht gestiegen :mrgreen:
    Trotzdem, wie immer, schön zu lesen 🙂

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    • Na ja, ein bißchen Abwechslung ist schon mal ganz gut, interessant war’s auch, allerdings war tatsächlich kein 6er im Lotto dabei. Und lustig ist’s auch immer, egal welche Weine da auf den Tisch kommen. Und ich kann bei den Weinen von Lisa Bunn nun wenigstens mal ein klein bißchen mitreden. Zumindest aus dem probierten GB erklärt sich der gefühlte Hype um das Gut nicht. Ich war vorletzte Woche noch beim Seeger in Leimen, da geht man mit dieser Sorte ganz anders um; und das war noch die am wenigsten beeindruckende Rebe dort. Auch eine Erkenntnis…

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    • Bei den Terra Tangra Weinen ging die Meinung am Tisch sehr weit auseinander. Die Weine wurden am Tisch mehrheitlich als ausgezeichnet bewertet (90+ Punkte). Der Weißwein aus Romänien wurde einheitlich als katastrophal bewertet. Auch beim Poletti gingen die Meinungen auseinander.
      Ich fand das Tasting super. Wenn für mich von 7 Weinen 2 absolute „3er“ Weine dabei sind, dann ist das für mich auf jeden Fall eine sehr gute Runde gewesen.

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      • Hallo Manuel,
        das war mir klar, daß du insbesondere mit den Bulgaren viel mehr anfangen konntest als ich und da auch nicht alleine warst. Wobei ich auch sagen muß, daß ich bei der 10. Runde den damals verkosteten 2012er Malbec & Cabernet Sauvignon von Terra Tangra deutlich schöner fand als die beiden vom Samstag. Außerdem hätte wahrscheinlich vor 15 bis 20 Jahren meine Wertung noch etwas anders ausgesehen, insbesondere beim Malbec. Aber der „Organic“ war mir einfach „much too much“, der Cayennepfeffer hat bei mir einfach fast alles überdeckt.
        Davon abgesehen fand ich es auch eine schöne Runde, auch wenn meine persönlichen Vorlieben diesmal nicht ganz so gut bedient wurden, nicht mal von mir selbst! 😉
        Mal schauen, welche Chancen das nächste Thema bringen wird. Hast du schon eine Idee?
        VG Erich

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      • Stimmt schon, Geschmäcker sind verschieden und (soweit ich das beurteilen kann) unterscheidet sich auch mein Geschmack von Erichs teilweise sehr.
        Wobei ich bei Rotwein entweder „elegant und subtil“ (z.B. Bourgogne) oder „sanft und wuchtig“ (z.B. Kalifornien) mag. Sicher auch ein paar Sachen dazwischen aber „grün und scharf“ (Beschreibung der Terra Tangra Weine) schreckt (mich) dann schon eher ab….

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        • Wenn wir uns in der näheren oder ferneren Zukunft wieder mal sehen sollten, wären die Terra Tangras sicher keine Mitbringsel von meiner Seite, soweit kann ich deinen Geschmack schon einigermaßen einschätzen, denke ich… 🙂

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            • Die Verlockung ist groß, aber ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, ob ich das terminlich auf die Reihe bekommen würde. Mal sehen…
              Dürfte man überhaupt nicht-französische Weine nach Frankreich einführen? 😉

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            • Klar doch (noch sind die Grenzen ja offen 😉 ), wäre aber trotzdem ein wenig „Eulen nach Athen tragen“.
              Übrigens scheint der überall hoch angepriesen Jahrgang 2015 in der Bourgogne wirklich sehr gelungen zu sein (nach meinen ersten, noch nicht übermäßig vielen Versuchen) und die 2014er aus der Bourgogne finde ich persönlich auch wunderschön. Also zu trinken würden wir schon was finden und das Essen ist da auch nicht ganz schlecht 😉

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            • …da würde ich essensmäßig mit der Frage hinfahren, ob die 1991er Ente aus Chablis noch zu toppen ist. Die Latte liegt jedenfalls ziemlich hoch…

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            • Hmmm, wer weiß! Mit der Übertragung von Gerüchen und Geschmäckern steckt das Internet ja noch in den Kinderschuhen. Optik und Beschreibung sind aber durchaus animierend.
              Übrigens: Herr Seeger orientiert sich ja nach eigenem Bekunden bei der Vinifizierung recht stark am Burgund, er bezeugt dies auch durch eine nicht geringe Anzahl leerer Romanée-Conti-Flaschen in seinem Verkaufsraum. Das kam mir bei einem der Bilder vom Ma Cuisine in den Sinn…

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            • Nicht die schlechteste Orientierung (schätze ich mal, ohne (Trink-)Erfahrung mit DRC zu haben). Aber Thomas Seeger ist auch für sich alleine betrachtet nicht sooo schlecht 🙂

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  2. Vor einigen Jahren war ich einmal von der Südsteiermark kommend in Slowenien beim Weingut Dveri Pax. Was dort investiert wurde war beeindruckend. Die Weine konnten mit den steirischen Exemplaren – bei vergleichbaren Preisen – durchaus mithalten.

    Als ich zuletzt auf einer Messe wieder die Gelegenheit hatte, Weine des Weinguts zu probieren, war ich zunächst überrascht über die Preissenkungen (!). Die Erklärung hierfür lieferte dann jedoch die Verkostung: Die Qualitätsphilosophie, die man bei meiner Besuch vermittelt wurde, konnte wohl nicht nachhaltig umgesetzt werden; die Weine haben enttäuscht. Auf meine Nachfrage hat man mir erklärt, dass inzwischen der „Winemaker“ gewechselt habe…

    Weitere Berührungspunkte mit osteuropäischen Weinen hatte bislang nicht, wobei auch kein gesteigertes Interesse meinerseits mehr hieran besteht. Es gibt ja noch mehr als genug quasi vor der Haustür zu entdecken!

    Grauburgunder meide ich, wo es geht. Zuletzt ließ es sich bei einem gastronomischen Event jedoch leider nicht vermeiden, den „Grauen Burgunder“ 2015 von Johner ins Glas zu bekommen. Der Wein konnte durchaus gefallen mit viel Kraft und Extrakt, aber auch etwas Säure – er erinnerte mich an einen Reserve Grüner Veltliner. Baden ist insgesamt wohl eine der besseren Adressen für Grauburgunder. Auf Deine Eindrücke von Seeger bin ich daher auch schon gespannt.

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    • Mahlzeit!
      Weine aus „solchen“ Ländern lerne ich vor allem auch dann kennen, wenn ich dort vor Ort bin. Das war mit Ungarn so (wo es schon ein paar schöne Sachen gibt, aber so richtig abgefahrenes Zeug habe ich von dort auch noch nicht probiert), das war auch mit Griechenland so (da gibt es allerdings tatsächlich einige abgefahrene Sachen!). Der Rest erreicht mich per Zufall oder eben per Thema einer unserer Weinrunden.
      Es kann gut sein, daß der slowenische Pinot Noir einst mal ganz gut war, aber in der jetzigen Verfassung kann man dazu leider nichts mehr sagen. Wird aber noch fleißig verkauft, die probierte Flasche wurde vom Spender erst vor ein paar Wochen bei einem Händler erworben, ist also keine Kellerleiche.
      Sehr gute Erfahrungen habe ich dagegen in SLO mit der Domaine Ciringa gemacht, deren SB „Fosilni Breg“ wächst quasi auf der Fortsetzung der Lage „Zieregg“ knapp hinter der Grenze. Gehört allerdings auch zu Tement…
      Ansonsten halte ich es ebenso wie du, die meisten Sachen -vor allem auch die, um die ich mich aktiv bemühe- kommen aus der erreichbaren Umgebung; und das sind nun mal von meiner Warte aus D, A, I…
      VG Erich

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      • Ich grenze meine Zielgebiete sogar noch enger ein: Prio 1 haben bei mir Franken und Niederösterreich (exklusive Weinviertel), dann kommen das Burgenland und die Pfalz, an dritter Stelle stehen dann Steiermark und Norditalien.

        Die Steiermark war in der Vergangenheit schon höher platziert, allerdings haben mir hierauf die in letzter Zeit stark gestiegenen Weinpreise – gibt es bei Tement überhaupt noch einen Wein unter 10 EUR? – und einige weniger schöne Buschenschankbesuche (Schafskäse aus der Metro, …) etwas die Lust verdorben.

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        • Wenn ich bei mir ins Kellerbuch schaue, liegt Südtirol derzeit vorne. Gefolgt von Franken, Baden (incl. Bodensee mit einem guten Batzen), Neusiedlersee, Rheingau, Nahe, Trentino, Südsteiermark, Wachau, Mosel, Traisental, Thermenregion…
          Ich habe zwar schon ein paarmal vorgehabt, ein paar Tage in und um Graz zu verbringen, muß aber zu meiner Schande gestehen, daß es bis jetzt nie geklappt hat.
          Bei Tement gibt’s schon Weine unter 10 Euronen, aber unter den Ersten Lagen lohnt sich’s meiner Meinung nach bei Tement nicht mehr, erst ab da wird’s eigenständig und rechtfertigt die Preise dann einigermaßen. Wohl deshalb habe ich auch schon länger nichts mehr aus diesem Haus gehabt…

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