Opulente Scheu – Nachtrag

Der Dreikönigswein nach der Urlaubsrückkehr und dem Genuß einiger griechischer Schätzchen war die

2012er Scheurebe – Stettener Stein – Vinz – Alte Reben – trocken – Qw, Weingut am Stein – Ludwig Knoll, Franken

„Vinz“ steht hier für Vincenz Knoll, der die junge Generation im Weingut vertritt. Die Trauben kommen von alten Reben aus dem Stettener Stein, die in reiner Handarbeit bearbeitet werden. Der Wein ist spontanvergoren und zu 2/3 bzw. 1/3 im Stahl und Barrique ausgebaut worden.

Das Strohgelb im Glas ist erstmal nichts Besonderes. Das Bukett allerdings deutet schon darauf hin, daß man es hier nicht mit einem geschmacklichen Leichtgewicht zu tun hat. Braune Würzaromen wie Muskat und Nelke sowie Feuerstein strömen einem entgegen, auch etwas Tabak. Dahinter getrocknete Aprikosen und Pfirsiche. Am Gaumen der gleiche würzige Eindruck, erweitert durch eine ganz leicht herbe Steinnote. Auf der Fruchtseite auch etwas Orangenschale, Mandarine, reifer Apfel, Datteln und getrocknete Feigen. Die Säure geht in der Opulenz fast unter, es ist eher so ein leichtes Kohlensäure-Prickeln, welches den gemäßigten, aber doch vorhandenen Frischeeindruck ausmacht. Der Abgang ist lang und bringt viel Fruchtsüße mit.

Das war jetzt wohl die opulenteste -trockene- Scheurebe, die ich bis jetzt im Glas hatte. Bewegt sich allerdings, auch mit Blick auf den nicht mehr ganz geringen Preis, an der Grenze zum -möglichen- Nachkaufwein. Aber ich bin mal nicht so, schließlich ist heute Feiertag…

Meine Wertung: Nachkauf 2 von 3

Nachtrag nach 48 Stunden mit Luft: In der Nase deutlich erdiger als vor zwei Tagen, Kaki und reife Feigen zeigen sich auf der Fruchtseite. Am Gaumen sind die Früchte nochmal reifer geworden, insgesamt wirkt der Vinz cremiger und auch etwas herber. Der Abgang ist jetzt leicht rauchig. Sehr schöne Entwicklung!

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