Numen est Riesling

Gestern gab’s zum Restegewokke einen schon dem äußeren Anschein nach nicht ganz alltäglichen Riesling:

2018er Riesling – Numen – trocken – Wine from Austria, Johannes Zillinger, Weinviertel

Hierzu gibt’s übrigens folgende Vinifizierungshinweise: langsame schonende Pressung, Intrazelluläre Spontangärung in 500 Liter Amphore für 7-10 Tage, 14 Monate Reifung in gebrauchten 600 Liter Fässern aus Akazien und Eichen, unfiltriert, ungeschönt.

Im Glas ein trübes Altgold, trotz Naturbeigaben wie Schwarztee, saurem Karamell und etwas Apfelmost ist dieser Riesling dennoch gleich als solcher erkennbar, eine wenn auch dezente und leicht anfermentierte, gelb-orange Zitrusspur mit ganz leichtem Ananastouch ist doch recht verräterisch. Am Gaumen findet man das alles in anderer Gewichtung wieder, vor allem das Sauerkaramell setzt hier klare Akzente, dazu eine ordentlich bemessene, aber doch sehr geschmeidig wirkende Säure, darunter gibt’s Kalk und ein paar gelbe Eisensalze. Der lang währende Nachhall repetiert nochmals alles in wieder anderer Gewichtung, im Finale dann Apfeltee mit Lakritz.

Richtig schöner Naturriesling mit sehr eigener und mit größerer Wahrscheinlichkeit wiedererkennbarer Stilistik, ist aber dennoch sehr umgänglich und im besten Sinne unaufgeregt.

Meine Wertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25

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