Bleicher Pinot – Relaunch

Schon wieder was, das seit langer Zeit keine Beachtung fand, diesmal sind’s sogar knapp 6 Jahre seit dem Erstkontakt. Ob das noch was ist?

2015er [Spätburgunder] – Blanc de Noirs – trocken – Qw, Kress, Bodensee

Farblich ein deutliches Goldgelb mit Rotstich, nasal gibt’s einen recht kühl wirkenden Mix aus diversen Johannisbeeren und Mirabellen sowie Physalis, etwas Talcum und Penaten-Creme, ein Hauch Bienenwachs. Gaumal dann deutlich weniger Frucht, dafür so eine Art zuckerfreier Thymianhonig in nicht viskositätserhöhender Dosis, schöne samtige Säure, leichte flaumige Microfaser-Adstringenz, eine Art Speckstein-Kreide-Mischung als Unterlage. Der schön lange Nachhall ist dann auch leicht flaumig, hier wieder etwas mehr Frucht in deutlich sekundär, ein Mini-Hauch Krautwickel im Finale.

Das wirkt nunmehr deutlich attraktiver als in der Jugend; mit dem weitgehenden Schwinden der Frucht gewinnen Säure und Mineralik mehr Raum, was der Ernsthaftigkeit dieses Blanc de Noirs erheblich zugute kommt. Wenn’s das noch gäbe -wovon ich nicht ausgehe- könnte ich mir mittlerweile den Nachkauf einer Kleinstmenge für den zeitnahen Verbrauch durchaus noch vorstellen, denn so ein paar ganz zarte Altersnoten deuten an, daß es jetzt so langsam aber sicher bergab geht…

Meine Wertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 18 von 25

Nachfolgend der Text der Verkostung vom 08. September 2016:

Heute mal wieder was, was ich generell schon kenne, nur den aktuellen Jahrgang eben noch nicht:

2015er [Spätburgunder] – Blanc de Noirs – trocken – Qw, Kress, Bodensee

Der vorherige Jahrgang hat uns ja ganz besonders gut gefallen, noch deutlich besser als der 2013er, ist da noch eine Steigerung zu erwarten?

Im Glas Strohgelb mit Touch ins Apricot, ganz leicht perlend. In der Nase weiße Johannisbeere, reife Karambole und Abate-Birne. Am Gaumen etwas röter, die Johannisbeere hier deutlich farbintensiver, dazu mürbe Äpfel, etwas Granatapfel, leicht Himbeere und Lychee. Weiters etwas nasser Tuffstein. Die Säure ist eher zurückhaltend, paßt aber noch ganz gut zum Fruchtextrakt, der wohl jahrgangsbedingt etwas deftiger ausgefallen ist. Dazu passen dann auch die immerhin 13,5 PS. Der Abgang ist recht intensiv fruchtig und extraktbetont, fast schon ein bißchen zu viel des Guten.

Dieser Jahrgang ist trotz der eigentlich bemerkenswerten Fruchtaromatik leider nicht so schön und ausgewogen wie der vorangegangene, da hier die Frische doch ziemlich auf der Strecke geblieben ist. Vor allem beim Abgang merkt man das recht deutlich. Mal wieder so ein Fall, wo der Hype-Jahrgang 2015 nicht übermäßig punkten kann.

Meine Wertung: Nachkauf 1 von 3

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