Von der Zeit unbehelligt

Mein bzw. unser Verbrauch an Südtirolern geht in den letzten Jahren stetig zurück. Woran das liegt? Eher nicht an der objektiven Qualität der dortigen Weine, eher an einer Änderung / Entwicklung meines Geschmacks als auch der Tatsache, daß ich -nicht nur pandemiebedingt- weniger oft in Alto Adige war und dementsprechend weniger häufig den Kofferraum vollräumen konnte. So sind’s denn mittlerweile auch mehrheitlich angereifte Exemplare, die ich aus den Regalen mit den Norditalienern ziehen kann, folgendes Fläschchen hat’s heute erwartungsvoll erwischt, einfach weil ich den Wein seit der Verkostung am Weingut bisher nicht weiter beachtet habe:

2016er Pinot bianco – De Silva – Südtiroler DOC, Peter Sölva, Südtirol

Im Glas ein ziemlich helles Strohgelb, geruchlich zeigen sich leicht mehlige Melonen der gelben Art, auch Kaktusfeige ist im Spiel. Geschmacklich kommen zwar auch noch Nektarinen dazu, insgesamt wirkt die Frucht aber auch im 7. Jahr relativ primär, wenn auch nicht dropsig bzw. plakativ; die Säure ist zwar gut dosiert, dennoch wirkt sie recht vernebelt, steinseitig assoziiere ich in erster Linie Speckstein. Der vergleichsweise lange Abgang wird durch eine Art weißes Bitterchen eingeleitet und endet dann fruchtlos im Speckstein-Penaten-Bereich.

Ist nun so gar nicht wie erwartet bzw. erhofft, dieser PB zeigt quasi überhaupt keine Reife, er wirkt irgendwie seltsam steril bis unantastbar. Da ist nichts objektiv Schlechtes dran, aber der Funke springt nicht über. Dabei habe ich frühere Jahrgänge schon mal begeistert in den 3er-Himmel gelobt, schade…

Meine Wertung: Nachkauf 1 von 3, Gesamt 16 von 25

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