Toiflischer GV – Relaunch

Heute war wieder „Muß-weg-Tag“, diesmal bin ich bei einem Grünem Veltliner gelandet, der bei der Erstbegegnung zwar nicht schlecht war, aber dann doch arg im Schatten des 5 Jahre älteren Brüderchens stand, mal sehen…

2016er Grüner Veltliner – [Rohrendorfer] Ried Lindobel – trocken – Kremstal DAC, Artur Toifl, Kremstal

Visuell ein schon leicht angedunkeltes Goldgelb, fürs Riechgerät gibt’s einen Mix aus nicht ganz reifen und eher sekundären Exoten sowie Steinobst wie Mango, Papaya und Pfirsich, eine Art Grünholzigkeit plus ein Hauch Wirsing schwingen mit. Geschmacklich dann auch diese grundsätzliche Tendenz ins Grünliche, wobei hier nichts Unreifes im Spiel ist, es wird halt ganz leicht ins Neo-Burgundische geschielt; die Säure ist nicht übermäßig ausgeprägt, verrichtet ihren Dienst zusammen mit der Grünaromatik aber recht gut, jedenfalls kommt kein Breitegefühl auf, bodenseitig assoziiere ich bemoosten Tuffstein. Auch abgangsseitig trägt die essigbaumangegrünte Sekundärfrucht stark zur Trinkfreude bzw. Viskositätsbegrenzung bei.

Das hat sich seit der letzten Begegnung sehr schön entwickelt, eine leichte Nähe zu besseren, moderneren Weinen aus Chablis drängt sich mir nunmehr auf, wobei das Grünerveltlinereske aber schon klar erkennbar bleibt, auch wenn’s das rebsortentypische „Pfefferl“ hier gar nicht gibt. Allerdings kommt dieser Jahrgang nicht an frühere, expressivere Ausgaben ran, die allerdings auch als „Reserve“ eingestuft waren, wobei dies im DAC-Regularium in erster Linie alkoholgehaltsabhängig ist. Ach ja: wirklich weg gemußt hätte der Wein nicht unbedingt, irgendwelche Gebrechen zeigten sich nicht mal ansatzweise…

Meine Wertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 19 von 25

Nachfolgend der Text der Verkostung vom 31. Oktober 2021:

Der zweite zum Halloween-Event mitgenommene Wein war der

2016er Grüner Veltliner – [Rohrendorfer] Ried Lindobel – trocken – Kremstal DAC, Artur Toifl, Kremstal

Farblich ein sattes Goldgelb, nasal gibt’s hauptsächlich gelborange Exotik, vorndran Papaya sowie Kreide. Am Gaumen wird die Papaya noch von heimischen Aprikosen begleitet, die moderate Säure führt zu einer deutlichen Cremigkeit, dennoch völlig trockene Anmutung, dazu ein Bett aus Kreide. Langer cremig-exotischer Abgang ohne Breitenwirkung.

Eigentlich stehe ich ja mehr auf knackigere Sachen, aber trotz der fortgeschrittenen Flaumigkeit war hier der Trinkfluß nicht gebremst. Dennoch fand ich frühere Jahrgänge dieses Weins schon deutlich animierender; bei den Halloween-Teilnehmern, die sich an den Wein rangetraut haben, kam er aber aufgrund seiner „milden Säure“ sehr gut an…

Meine Wertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 18 von 25

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