Trockenstreß

Gestern war wieder Schaumzeit bei uns; diesen Pfälzer habe ich mal blind bei einem meiner Weinhändler im Rahmen meines persönlichen Weinunterstützungsprogramms mitgenommen:

2016er [Cuvée] – Blanc et Noir – Frohsinn – brut nature – Deutscher Sekt, Reinhardt, Pfalz

Es handelt sich übrigens um eine Cuvée aus Weißburgunder und Spätburgunder mit mindestens 30 Monaten Hefelager.

Farblich ein leicht ins Ocker gehendes, dunkles Goldgelb mittlere Perlage mit guter Ausdauer. Der Nase wird gleich was sehr trockenes mit frischen, reifen Äpfeln (sic!) und etwas Hefegebäck angekündigt, am Gaumen bestätigt sich das dann auch sehr gut, das Kernobst plus weiße Johannisbeere sowie Limette ist hier etwas unreifer und recht herb, auch ein paar helle Tannine sowie Talcum spielen mit; die Säurestruktur ist straff und auch fordernd, das Ganze wirkt insbesondere hier kompromißlos trocken. Der recht lange Abgang führt den staubtrockenen Charakter gut fort, ohne daß man sich schütteln muß (zumindest ich nicht), im Finale zeigt eine Zitronen-Pomeranzen-Kombi ihr Können.

Wenn man mit „Trockenstreß“ was anfangen kann, dann ist dieser sehr staubige Bruder ein sehr belebendes Getränk, aromatisch zwar nicht übermäßig komplex, aber mit einer quasi perfekten Säurestruktur ausgestattet. Zum Schmeicheln ist das allerdings gar nix…

Meine Wertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25

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