SB-Drops – Relaunch

Hier noch ein weiteres Weinchen, das ich zur Wochenendfeierei dabei hatte, in der Hoffnung, daß das für jeden was sein könnte, incl. mir selbst. Zuletzt empfand ich den Wein als eher dropsig bzw. unfertig, aber das ist nun auch schon fast drei Jahre her, vielleicht hat sich ja ein bißchen was getan…

2019er Sauvignon blanc – «Tradition» – trocken – Gutswein, Philipp Kuhn, Pfalz

Eine Art helles Altgold im Glas, riecht vorndran nach einem Kräutermix mit Estragon und Thymian, erst dahinter die Stachelbeere mit Reneclaudenbegleitung, würde ich trotz der Kräuterdominanz aber nicht als „laut“ einordnen. Geschmacklich setzt sich das so fort, etwas Pfeffer unterstützt die leicht kantigen Kräuter, dann macht sich die straffe Säure bemerkbar, erst anschließend die an sich gut bestückte Frucht, relativ kühle Steinbasis. Schön langer und kühl-frischer Abgang, der wieder mehr auf der Kräuter- und Steinseite unterwegs ist.

Frisch-knackig-kühl, zwar easy, aber strukturell doch recht niveauvoll, weil nunmehr jede Plakativität vermeidend, damit konnten sowohl die eher wenig geübten Mittrinker als auch ich was anfangen. Schöne Entwicklung in die richtige Richtung!

Meine Wertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 18 von 25

Nachfolgend der Text der Verkostung vom 25. November 2020:

Zur Brotzeit hab ich neulich mal wieder einen 19er aufgeschraubt, meiner Erinnerung der erste SB aus diesem Jahr, in das ich aktuell etwas höhere Hoffnungen setze als in 2018…

2019er Sauvignon blanc – «Tradition» – trocken – Gutswein, Philipp Kuhn, Pfalz

Ein recht helles Goldgelb im Glas, riecht nach dropsiger Stachelbeere und Kiwi sowie etwas Talcum. Geschmacklich ähnlich plus Lychee, das Dropsige ist noch auf der eher angenehmen Seite angesiedelt, die Säure ist ordentlich, wirkt aber auch etwas gebremst, steinseitig gibt’s Kalk und Speckstein. Der Abgang macht im Großen und Ganzen auch nichts anderes, hält dabei aber ziemlich lange an.

Dieser SB ist keiner der ganz lauten Sorte, was generell positiv ist, aber er ist mir persönlich doch zu sehr auf der Bonbon-Seite angesiedelt, auch wenn diese noch nicht zu störend wirkt. Auch die Aromatik an sich ist relativ geradlinig, die Analyse steht in recht kurzer Zeit. Soweit ein ganz ordentlicher „Wurschtbrotwein“, mehr aber auch nicht. Und die typischen 18er-Attribute wie Überextraktion, uninspirierte Säure sowie dumpfe Mineralik tauchen immerhin auch nicht auf…

Meine Wertung: Nachkauf 1 von 3, Gesamt 16 von 25

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