…warum nicht mal SB zum Spargel?

Gestern gab’s Spargelreste als Risotto, da wollte ich was anderes als Silvaner aufmachen und dachte mir, daß Sauvignon blanc doch aufgrund der aromatischen Verwandtheit auch ganz gut passen könnte:

2020er Sauvignon blanc – Kreuznacher Narrenkappe – trocken – Qw, Genheimer Kiltz, Nahe

Farblich ein recht helles Strohgelb, nasenmäßig erschließt sich die Sorte unmittelbar in anfangs eher grünlicher, mit Luft deutlich gelber werdender Aromatik, letztlich landen wir bei Jostabeeren, recht reifer Karambole und gelber Kiwi, ergänzt um dezent Minze und Basilikum. Auch am Gaumen diese sehr schöne Entwicklung zur gelberen Seite hin, mit der Säure kommt auch Agrumik in grün-gelb, in erster Linie Pomelo mit, recht kühle, ein bißchen an Walzzunder erinnernde Mineralik. Auch der schön lange Abgang entwickelt sich entsprechend zur gelben Seite hin, hier wirkt die Kräuterseite relativ am kernigsten.

Das ist vor allem nach ausreichend Luftkontakt ein sehr schöner, weil recht filigraner und doch auch substantieller SB, dem ich aber keine Nähe zu mir geläufigen Stilistiken zuweisen kann, weder Loire noch Südtirol noch Steiermark in leicht gereift. Also typischer Nahe-Sauvignon? Dafür gibt’s wohl schlicht und ergreifend zu wenig, letztlich ist das ein sehr ernsthafter Rebsortenvertreter, der jedoch möglicherweise neben anderen SB’s etwas verblassen könnte, die mehr Druck aufbauen, mir gefällt’s aber sehr gut!

Meine Wertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25

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