Wir feiern was? Edelschaumzeit!

Vorgestern gab’s ein klein bißchen was zu feiern, da hab ich die Gunst der Stunde genutzt, mal wieder einen (hoffentlich) etwas edleren Schaum aufzumachen:

2016er [Pinot] Meunier – Héritage – Blanc de Meunier – brut nature – Chamapagne [AOP], André Heucq, Champagne

Die Trauben stammen aus Cuisles, Chatillon sur Marne, Serzy und Mareuil le port, die Reben waren durchschnittlich 30 Jahre alt, Ausbau im Edelstahl, dann 36 Monate Feinhefelager, dégorgiert wurde am 12. Januar 2022.

Visuell ein deutliches Messing, lebendiger, relativ feiner wie nachhaltiger Blubber. Nasal gibt’s sehr zarten, dabei aber doch intensiv wirkenden Johannisbeer-Hefeknödel, in dem auch zwei Preiselbeeren mit drin sind, ein Hauch zuckerfreies Karamell, weiters ein paar Korianderhonigmoleküle. Geschmacklich setzt sich das auf straff-feine Weise fort, die Beerenseite wird hier weiter aufdifferenziert, selbst Hagebutte läßt sich identifizieren; trotz brut nature wirkt das in keinster Weise karg, die Säure kann man ebenfalls mit fein und straff zur gleichen Zeit charakterisieren, auch der kalkig-tonige Untergrund ist ordentlich präsent und dennoch nicht vorlaut. Der sehr lange Abgang wirkt dann erstaunlicherweise etwas wohlig-wärmend in der Röhre, was aber keine alkigen Gründe hat, Säure und Beeren halten da aber schön dagegen.

„Spannende Harmonie“ dachte ich mir beim Genuß dieses Schampusses; Pinot Meunier wird ja häufig zugeschrieben, daß die Reinsorter daraus eher rabaukige / rustikale Genossen sind, das trifft hier sowas von überhaupt nicht zu, daß man sich fragt, ob das Etikett nicht einen Druckfehler enthält. Wer’s elegant und elektrisierend zugleich mag, ist hier genau richtig, große Freude.

Meine Wertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25

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