Bock oder Schlegel?

Einer meiner häufiger genutzten Kochweine ist der

2017er Silvaner – trocken – Gutswein, Juliusspital, Franken

Den gibt’s hier umme Ecke in der Regel im Bocksbeutel und so habe ich ihn auch schon mal vorgestellt. Nun ist er mir mal in der Schlegelflasche in die Hände geraten. Interessehalber habe ich dann mal die Etiketten verglichen und siehe da: der Bocksbeutel ist mit der Prüfnummer 3000-027-18 versehen, die Schlegelflasche mit der Nummer 3000-091-18. Also eigentlich nicht der gleiche Wein, zumindest wurde er zweimal angestellt und geprüft. Läßt sich da nun auch ein geschmacklicher Unterschied feststellen? Vor gut einem halben Jahr habe ich dem Bocksbeutelinhalt folgendes beschieden:

Ein recht helles Strohgelb zeigt sich im Glas, in der Nase unreife Williamsbirne und etwas Pampelmuse, am Gaumen die gleiche Kombi, dabei leicht restsüß. Ansonsten ist ein wenig Kalk spürbar, der Wein verfügt über eine moderate, aber doch ganz gut korrespondierende Säure. Der Abgang ist von mittlerer Länge, ebenfalls leicht restsüß, aber noch fern der Klebrigkeit.

Zeigt sich ein bißchen runder als der Riesling, fällt aber gegenüber dem 16er Silvaner doch deutlich ab. Auch hier ist die Säurestruktur weniger animierend als beim Vorgänger, die Frucht wirkt etwas plakativer.

Meine Wertung: Nachkauf 1/3, Gesamt 15/25

Im Großen und Ganzen stimmt das auch für den Schlegelflascheninhalt, ich hatte nur den Eindruck, daß die Säurestruktur ein bißchen freundlicher (mir gegenüber) ausgeprägt war, aber das kann auch an der fortgeschrittenen Reifung oder meiner Tagesform gelegen haben. Wertungsmäßig reicht’s aber nicht für einen Aufschlag, der vorherige Jahrgang hat mir immer noch deutlich besser gefallen.

Falls jemand was über die Hintergründe der verschiedenen Prüfnummern weiß, ich freue mich auf entsprechende Kommentare!

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