Bubbles against Troubles – Relaunch

Weil ein Geburtstagskind im letzten Jahr den

2017er St. Laurent – Ancestral – trocken – Perlwein, Claus Preisinger, Neusiedlersee

so schön fand, hab ich zu der begleitenden Festivität Anfang letzter Woche zwei weitere Fläschchen davon mitgebracht; mal sehen, was sich in dem einen Jahr getan hat:

Die Farbe ist apricot bis zwiebel, feine, beständige Perlage. In der Nase etwas orange Ahoi-Brause in angenehmer Konzentration, Cantaloupe-Melone, reduzierte Aprikose, insgesamt leicht angemostet. Am Gaumen angenehm kalkig-cremig, mostig-distinguierte Säure, die Frucht einerseits cremig-reduziert, andererseits nicht breit oder plakativ. Der Nachhall hallt recht lang, die behefte und wieder leicht mostige Frucht wirkt sehr animierend.

Sehr beschwingter, leicht reduktiv-mostiger Schäumer mit eigenem Kopf, aber geringem „Verschreckungspotential“, quasi ein Crowdpleaser, der mit Anspruch aus der Reihe tanzt.

Meine Wertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25

Nachfolgend der Text der Verkostung vom 10. Juni 2018:

Mir ist neulich bei einer Händlerverkostung aufgefallen, daß ich schon seit ewigen Zeiten keinen Perlwein -also quasi ein Sekt mit weniger Druck auf dem Kessel- im Glas hatte. Irgendwie ist dieser Schäumertyp etwas mit dem Makel belegt, daß das nur zweitklassiger Sekt wäre; mal sehen, ob diese Kreation das Vorurteil widerlegen kann, die im Rahmen einer Geburtstagsfeier (nicht meiner) entkronkorkt wurde:

2017er St. Laurent – Ancestral – trocken – Perlwein, Claus Preisinger, Neusiedlersee

Der Beitragstitel leitet sich übrigens von der Aufschrift auf dem Kronkorkensiegel ab:

20190610_104018

Die Farbe ist zwischen Zwiebel und Apricot angesiedelt, leicht trüb, recht feine -am Anfang etwas überbordende- aber dann dennoch beständige Perlage. In der Nase leicht angemostete mürbe Äpfel, dazu etwas Granatapfel, dabei ganz leicht reduktiv und hefig. Am Gaumen ein ähnlicher Eindruck, leicht cremig; die schöne Säure hält den Ancestral klar auf der belebenden Seite und bringt ein bißchen Zitrik in Form von Pomelo mit. Hat übrigens gerade mal 10 PS unter der Haube und ist dennoch kein bißchen restsüß (aber auch dank des Extrakts nicht f…trocken wirkend). Der Abgang ist von schöner Länge und verbindet Geschmeidigkeit und Frische gekonnt miteinander.

Das war nun ein ganz eigener Schäumer mit recht hohem Wiedererkennungswert, kam auch bei den weniger nerdigen Mittrinkern sehr gut an.

Meine Wertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 20 von 25

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