Mineral-WB – Relaunch

2014er Weissburgunder – Südtirol Vinschgau DOC, Falkenstein, Südtirol

Im Glas ein helleres Strohgelb, für den Riechkolben gibt’s einiges an hellerem Steinobst wie Weinbergspfirsich und Nektarine, welche aber in etwas reduzierter Form eingebaut wurden, dazu ein Hauch graugegerbtes Fichtenholz, etwas mehr weißer Rauch sowie ein bißchen Trennscheibe. Am Gaumen eine leicht nussig-cremige Struktur, dazu eine dezent essigbaumgrüne Säure, das Steinobst ist hier schon sehr sekundär, steinseitig sind wir bei was Flaumig-Seifigem daheim. Der Abgang ist der frischeste Teil des Genusses, hier wird die distinguierte Fruchtseite von einer Reneclaude bestimmt, auch hier ein geschmeidig-flaumiger Gesamteindruck plus Kalksteinschnitt, der jedoch aufgrund der fast etwas nadelig wirkenden Säure weit von jeglicher Anstrengung entfernt bleibt.

Die leicht reduktiv-grünliche Struktur dieses WB hat gar nichts mit dem zu tun, was ich persönlich als burgundisch bezeichnen würde, es ist einfach eine schöne, eigene Handschrift, die sich hier zeigt. Noch ein 14er Südtiroler, der aktuell keinerlei Schwäche zeigt, auch wenn er sich mittlerweile deutlich im Umbau befindet; mit meiner heutigen Tagesform bin ich zwar etwas weniger euphorisch als beim letzten mal, ändert aber nichts an der Tatsache, daß dieser WB nach wie vor in den oberen Südtiroler WB-Ligen mitspielt.

Meine Wertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25

Nachfolgend der Text der Verkostung vom 25. März 2018:

Beim heutigen zweiten Wein habe ich etwas mehr auf meine Vorlieben geschaut, wollte aber den Besuch natürlich nicht enttäuschen bzw. auch sanft auf eine andere als die reine Fruchtspur führen, deshalb gab’s dann noch den

2014er Weissburgunder – Südtirol Vinschgau DOC, Falkenstein, Südtirol

Die Farbe ist ein helleres Goldgelb, geruchlich gleich recht flintig, rauchig, ein bißchen speckig, dahinter etwas Kernobst erkennbar. Am Gaumen gibt’s dann ordentlich geräucherten Pfirsich, etwas Quitte, auf der Zitrusseite auch Pomeranze und Ugli. Dem recht reichen Extrakt steht ordentlich Säure gegenüber, die den WB schön niederviskos hält, die Steinchen agieren zwar etwas im Hintergrund, sind aber doch deutlich prägend für den positiven Gesamteindruck. Der Abgang ist sehr lang und gehaltvoll, dabei dennoch frisch und flüssig, die flintig-rauchige Seite ist auch hier deutlich, aber nicht übertünchend.

Schon beim ersten Reinriechen hatte ich erst Zweifel, ob dieser WB allgemein Gefallen findet, meine Sorge war aber unbegründet. Es kamen zwar insbesondere zum Bukett ein paar Einwürfe wie „Katzenklo“, aber spätestens beim Geschmack war die Welt dann absolut in Ordnung. Für mich ist dies einer der schönsten mineralischen Weißburgunder, die ich aus Südtirol bis jetzt im Glas hatte.

Meine Wertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25

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