Schaum weit weg von der Mosel

Seit ich mit der besten aller Frauen zusammen bin, hat sich aufgrund derer Vorliebe für Schaumgetränke mein Durchsatz in dieser Weinkategorie deutlich erhöht. Deshalb ist seither bei meinen Einkäufen / Bestellungen -soweit das sinnvoll erscheint- meistens auch was mit Blubberblasen im Karton. So auch bei der Bestellung des Probierpakets, welches ich anläßlich der übers Weinforum initiierten Verkostung eines 2012er Spätburgunders vom Weingut Später-Veit geordert habe. Der Proband mußte nun bereits gestern dran glauben:

oJ Chardonnay – brut nature – Deutscher Sekt, Später-Veit, Mosel

Im Glas ein mittleres Messing, mittelfeiner Blubber mit guter Nachhaltigkeit. Geruchlich ein Mix aus mürben Äpfeln, Birnen und Quitten mit Nußhörnchen, ein Hauch kühl-herben Gesteins. Geschmacklich zeigt sich die Frucht deutlich reduzierter als angekündigt, das Nußhörnchen zeigt sich mit dezenter Grüntönung, komplett trockene Anmutung, die Säure ist gut bemessen, steinseitig hier eher leicht bemooster Tuffstein. Hallt durchaus lange nach, ist der kernigste und fast staubige Teil des Genusses.

Von der Mosel wird wohl kaum einer so ein reduziert-trockenes Schaumgetränk erwarten, ich selbst war höchst erstaunt über dieses recht animierende und auch feingliedrige wie ernsthafte Blubberwasser, absolut auf Augenhöhe mit dem gestern verklappten Spätburgunder des Hauses! Für Typizitätsfetischisten aber wahrscheinlich höchst ungeeignet. Es wäre nur interessant zu wissen, wie alt diese Flasche nun tatsächlich war, bei den meisten jahrgangslosen Schäumern hat man ja z.B. über die Losnummern zumindest eine Ahnung, aus welchem Zeitraum die Flasche stammt; hier gibt’s aber nur das Nümmerchen 38/S, welches für einen Außenstehenden leider überhaupt keine Aussagekraft hat…

Meine Wertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 19 von 25

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