Diabetes-Schaum

Auch wenn der heutige Feiertag gar nichts mit meinen weltanschaulichen Ausrichtungen zu tun hat, freue auch ich mich über diese allgemeine Auszeit und nutze sie gerne, um es meinem Umfeld und mir selbst gut gehen zu lassen. Dazu gehört natürlich auch was Schönes im Glas, das hoffte ich mit folgendem Getränk zu erfüllen:

2010er Cuvée Salomé – Rosé – Reserve – [brut] – Deutscher Sekt, Friedrich Becker, Pfalz

Folgende technische Daten liegen mir hierzu vor: 7 Jahre Hefelager, dégorgiert im Januar 2018. Für den Sekt werden ausschließlich folgende Burgundersorten verwendet: Pinot Meunier, Pinot noir, Auxerrois und Chardonnay. Die genaue Zusammensetzung ist von Jahr zu Jahr variabel.

Im Glas lachsrosa mit anfangs erheblichem Blubber, reduziert sich dann auf ein feines und ausdauerndes Normalmaß. Riecht sehr frisch und komplett speckbefreit nach roter Johannisbeere, Grapefruit und etwas Granatapfel vor angenehmer Hefekulisse, schmeckt dann auch kompromißlos trocken, nur der Heferest relativiert die Klarheit ein kleines bißchen; ein paar Gerbstoffe verursachen eine leichte Adstringenz, bei der Fruchtseite dominiert hier die Grapefruit, dazu etwas gelöschter, kühler Kalk als Unterlage. Auch der schön lange Abgang verläßt sich auf Pink Grapefruit und Knacksäure als prägende Elemente sowie die gefühlte „zero tolerance“ gegenüber Restzucker, das Finale bietet eine deutliche, säuerliche Salzspur.

Hochfrischer und meiner Wahrnehmung nach komplett zuckerfreier Reserve-Schaum (das Etikett weist keine Geschmacksangabe auf, die Preisliste sagt „brut“), dessen 7 Jahre Hefelager nicht mal im Ansatz zu sowas wie Geschmeidigkeit, Eleganz o.ä. geführt hat, andererseits hat man es hier aber auch nicht mit einem groben Klotz zu tun, zumindest wenn man generell was mit solchen doch etwas fordernden Diabetiker-Schäumern anfangen kann. Ist vielleicht auch dem Jahrgang geschuldet, daß der Sekt so kernig rüberkommt, stört mich aber nicht weiter, eher im Gegenteil!

Meine Wertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25

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