Stein aus der guten alten Zeit – Relaunch

Heute dachte ich mir, ich könnte mal wieder die Restbestände des Juliusspitals dezimieren, da stand ich dann vor der Wahl, ob ich ein potentiell gutes oder ein mir wahrscheinlich weniger genehmes Fläschchen aufschraube; auf Risiko hatte ich dann jedoch keine Lust, also hab ich mehr links ins Regal gegriffen, wo die Sachen bis 2016 liegen:

2016er Silvaner – Würzburger Stein – trocken – Erste Lage, Juliusspital, Franken

Die Farbe ist ein helleres Goldgelb, der Stein riecht nach recht würzig-kräuterigem Steinobst mit Weinbergspfirsich und Mirabelle, gecoatet mit Anis, Oregano und Thymian, mit Luft dann auch eine Art Zementhauch. Schmeckt dann auch recht opulent nach diesem Fruchtwürzmix, es wird aber erstaunlicherweise nicht „too much“, denn die super dosierte Säure hält alles im Fluß, dazu ein kühles Stein(sic!)bett, das mich jedoch nicht an Kalk erinnert, mit Luft auch hier deutliche Zuwächse aus der Baustoffindustrie incl. etwas Eisen, ein bißchen Piment gibt’s auch noch. Der Ewigkeitsabgang repetiert das nochmals sehr schön, hier der Fokus am klarsten auf der leicht herben Steinseite.

Ja, das ist das Juliusspital, wie ich es liebe bzw. geliebt habe, ab Jahrgang 2017 ging’s ja leider steilst bergab, zumindest kann ich selbst seitdem mit den Weinen kaum mehr was anfangen, wobei ich jedoch einräumen muß, daß ich 2020 und 2021 aus lauter Frust nicht mehr probiert habe. Ich liege bepunktelungsmäßig heute zwar nicht ganz so hoch wie bei der Erstbegegnung im Rahmen einer JuSpi-Silvaner-Lagen-Horizontale vor bald 5 Jahren, das kann aber auch an der steten Entwicklung meiner Vorlieben und Abneigungen liegen, ein „3er“ bleibt’s allemal für mich.

Meine Wertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 20 von 25

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