Südtiroler Urlaubswein – noch einer… – Relaunch

Nachdem’s gestern ja schon Weißburgunder gab, wollte ich heute zum Vergleich noch einen weiteren aufmachen, und zwar von einem Weingut, das so ein bißchen „semi-klassisch“ unterwegs ist, allerdings trotz biologischer Ausrichtung nicht im Verdacht steht, Naturweine zu produzieren; auch wenn solche -von anderen Gütern- im angeschlossenen Restaurant „Miil“ sehr gerne ausgeschenkt werden. Aber ich trinke ja ebenfalls mit Freude -und eigentlich immer noch mehrheitlich- auch Sachen von der traditionelleren Seite der Weinwelt, erst mit Vielfalt macht das Weinhobby Spaß, jedenfalls geht’s mir so…

2016er Weissburgunder – Premium – Mitterberg IGT, Kränzelhof, Südtirol

Farblich haben wir ein leuchtendes, leicht schwefeliges Goldgelb, riecht etwas verhalten nach einem konzentrierten Fruchtmix (sic!) mit Zitronenzesten, Drachenfrucht und Nashi-Birne. Am Gaumen ist dann etwas mehr los, jedoch stehen Frucht und die an sich gut bemessene Säure etwas isoliert nebeneinander, was den Wein zur Plakativität hin treibt, ohne diese ganz zu erreichen; steinseitig sind wir in der Talcum-Ecke. Auch der durchaus lange Abgang betont dieses zwar konzentrierte, aber dann doch eher leicht wirkende Fruchtgemisch.

Vor gut 6 Jahren fand ich den Wein noch „unaufgeräumt“ und hoffte auf Besserung, aber irgendwie scheint dieses Adjektiv den „Premium“ ganz grundsätzlich und immerwährend zu beschreiben; da hatte ich mir tatsächlich deutlich mehr erhofft…

Meine Wertung: Nachkauf 1 von 3, Gesamt 15 von 25

Nachfolgend der Text der Verkostung vom 25. Oktober 2017:

Ich war bei unserem ST-Trip vor ein paar Monaten neben dem Gut Falkenstein auch beim Kränzelhof zum probieren und letztlich einkaufen. Jetzt habe ich aus der Beute mal den

2016er Weissburgunder – Premium – Mitterberg IGT, Kränzelhof, Südtirol

aufgemacht. Wobei ich mich ein bißchen über die Namensgebung „Premium“ wundere, denn die paßt für mich irgendwie gar nicht zum kunstsinnigen Guts-Eigner -Graf Pfeil-, der ansonsten seine Weine eher mit Namen wie „Kunstwerk der Natur“ schmückt. Aber egal…

Im Glas noch ein recht helles, leicht grünliches Strohgelb, geruchlich zeigen sich vor allem Honigmelone, etwas Holunder und mürbe Äpfel. Am Gaumen dann im Wesentlichen der gleiche Fruchtkorb, Limette kommt noch dazu. Weiters eine kräuterig-steinige Unterlage, einen Hauch Lakritz gibt’s auch; wobei dieser Hauch langsam zunimmt. Die Säure ist zwar eher moderat ausgeprägt, was eine leichte Cremigkeit zur Folge hat, es reicht aber aus, den WB nicht zu breit wirken zu lassen. Der Abgang zeigt die würzig-kräuterige Seite am deutlichsten, die Frucht spielt aber auch hier deutlich mit.

Eigentlich noch deutlich zu jung, aber mit etwas Luft zeigt sich dennoch bereits eine ganz schöne Textur, etwas jugendlich kantig und ungestüm halt noch, „unaufgeräumt“ könnte man vielleicht auch sagen. Die nächste Flasche kommt sicher erst in ca. 3 Jahren dran. Im jetzigen Stadium gibt’s erst mal

Meine Wertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 17 von 25

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